Keine Energiewende ohne Menschenrechte – am 10.3.2025 um 20.00 Uhr

Die Klimainitiative Linden e.V. und die Amnesty International Gruppe Gießen laden zu einem Vortrag mit Diskussion über E-Mobilität und ihre Auswirkungen auf die Länder der 3. Welt ins Gemeindehaus der Ev. Kirche Großen-Linden am 10.3.2025 um 20.00 Uhr ein.

Die E-Mobilität ist ein notwendiger Schritt zur Eindämmung der Klimakrise, die ja gleichzeitig eine Menschenrechtskrise ist, weil sie wesentliche uns zustehende Rechte einschränkt. Die Umstellung erfordert einen verstärkten Abbau der dafür notwendigen Rohstoffe. Die Internationale Energie Agentur geht von einer 9fachen Steigerung des Bedarfs aus. Die dafür benötigten Metalle und Mineralien finden sich oft und manchmal ausschließlich auf der südlichen Halbkugel. Der Abbau hinterlässt zerstörte Landschaften, verschmutzte Flüsse und Umwelt, vertriebene und verarmte Bevölkerung. Wiederholen wir nun die Fehler der Vergangenheit oder gelingt es uns, die Rohstoffe menschenrechtskonform abzubauen, sparsam einzusetzen und vor allem wiederzuverwenden?

Der Klimanotstand ist eine Menschenrechtskrise, die eine dringende, einheitliche und globale Antwort erfordert. Sie bedroht die bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte heutiger und künftiger Generationen und damit letztlich die Zukunft der Menschheit. Der Hauptverursacher des Klimawandels – fossile Brennstoffe – muss im Zuge des weltweiten Übergangs zu erneuerbaren Energien schrittweise abgeschafft werden.

Als Teil dieses Übergangs haben einige Länder Anreize für den Umstieg von Verbrennerfahrzeugen auf Elektrofahrzeuge geschaffen. Wenn die Länder ihre erklärten Ziele erreichen, könnte der Umstieg auf Elektrofahrzeuge dazu beitragen, die weltweiten Treibhausgasemissionen zu senken. Die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen bringt jedoch neue Herausforderungen für die Menschenrechte mit sich und droht, die gut dokumentierten Menschenrechtsverletzungen im Bergbausektor zu verschärfen.

Die Standard-EV-Batterie enthält Mineralien und Metalle wie Kobalt, Kupfer, Lithium und Nickel. Diese Metalle sind für Elektrofahrzeuge, aber auch für mobile Geräte und andere Energietechnologien, die einen Batteriespeicher benötigen, unerlässlich. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur wird sich die Nachfrage nach Mineralien allein für EV-Batterien zwischen 2024 und 2050 etwa verneunfachen. Um diese Nachfrage zu befriedigen, müssen laut Benchmark Mineral Intelligence, einem Beratungsunternehmen der Branche, bis 2035 mehr als 350 neue Minen eröffnet werden. Doch dieser Ansturm auf den Abbau von Mineralien für die Energiewende hat auch seine Schattenseiten. Umweltschäden, Zwangsvertreibungen, gefährliche Arbeitsbedingungen und die Verletzung der Rechte indigener Völker sind nur einige der Missstände, die von den Betroffenen des industriellen Bergbaus festgestellt wurden.

Die Auswirkungen des Abbaus von Batteriemetallen auf die Menschenrechte sind seit langem ein Schwerpunkt der Arbeit von Amnesty International. Wiederholen wir nun die Fehler der Vergangenheit oder gelingt es uns, die Mineralien menschenrechtskonform abzubauen? Die Klimainitiative Linden lädt ein zu einem Vortrag und Diskussion mit der Amnesty International Gruppe Gießen.

Soll ich mir ein E-Auto kaufen oder meinen Verbrenner fahren bis er
kaputt geht.
Wird die kommende Regierung den Kauf von E-Autos erneut finanziell fördern?
Wird das „Verbrenner Aus“ wirklich umgesetzt oder nochmal hinausgezögert?
Wird es ausreichend E-Tanksäulen geben? Wie sieht der Verkehr der
Zukunft aus?
Gibt es genug Rohstoffe, um den ständig steigenden Bedarf an Metallen,
Mineralien für Batterien und Speicher zu decken?
Diese Fragen treiben z.Zt. viele Menschen um. Schon heute werden Kriege
um die Vorkommen von seltenen Erden geführt.
Die Klimainitiative Linden lädt herzlich ein, am 10.3.2025 um 20Uhr im
Evang. Gemeindehaus in Großen Linden zum Vortrag
mit anschließender Diskussion. Herbert Peters von der Sektion Amnesty
International wird über Energiewende, Rohstoffabbau
und Menschenrechte sprechen.
Er ist seit 1974 Mitglied bei Amnesty International und ehrenamtliches
Mitglied der Themenkoordinationsgruppe Wirtschaft,
Rüstung und Menschenrechte. In dieser Rolle arbeitet er vorrangig über
Batterierohstoffe und das Lieferkettengesetz.
Der gelernte Kaufmann, Handelsfachwirt und studierte Manager H. Peters
befasst sich seit 2006 mit E-Mobilität und der Entwicklung
von Brennstoffzellenfahrzeugen. Die Auswirkungen des Abbaus von
Batteriemetallen auf die Natur und die Menscherrechte, Umweltschäden,
Zwangsumsiedelungen und Verletzung der Rechte indigener Völker sind nur
einige Mißstände, die eine lebhafte Diskussion erwarten lassen.
Wiederholen wir die Fehler der Vergangenheit? Ein spannender, kritischer
und angesichts des Vorkommens an seltenen Erden in der Ukraine
brandaktueller Vortrag erwartet die Zuhörer/innen.