Energiespartipps

Energiespartipps – Heizen
Heizen wird immer teurer. Für viele ist es kaum noch bezahlbar. Aber
wir können etwas tun! Wir können uns schlau machen und wer erst mal
weiß wie es geht, kann mit einfachen Änderungen und mit einfachen
Mitteln schon einiges erreichen. Die Tipps hier sollen dabei helfen. Ich
bin sicher, dass jeder darin etwas finden kann, das hilft Heizenergie
und damit Geld zu sparen.

Mit Gedanken und Erfahrungen von Maren Reinecke
Viel Erfolg beim Energiesparen!

Allgemeine Tipps:

● Ein Thermometer in jedem Zimmer ist sinnvoll. Wer weiß, wie die Temperatur
im Raum tatsächlich ist, kann auch gezielt heizen.
● Ein Thermometer mit zusätzlichem Hygrometer sagt Ihnen ob das Lüften
für die Luftfeuchtigkeit im Raum überhaupt einen Effekt hat. Das hilft v.a.
im Herbst und Frühjahr „unnötiges Lüften“ und damit Energieverluste zu
vermeiden.
● Fragen Sie sich, wie warm es wirklich sein muss und drehen Sie die Heizung
in Räumen, die Sie wenig nutzen etwas herunter. Jedes Grad weniger
spart ungefähr sechs Prozent Energie. Oder „für die ganz Harten“ – wie
kühl kann es sein, dass es noch ok ist?
● Aus der Kategorie „Kaum zu glauben” – wenn mir „kalt wird“ liegt das
manchmal daran, dass mein Kreislauf / Stoffwechsel „runterregelt“ und
ich dann anfange zu frösteln. Ich drehe die Heizung dann nicht hoch, sondern
etwas runter. Und tatsächlich – der Kreislauf kommt in die Gänge und
ich höre auf zu frösteln…
● Es gibt Empfehlungen, welche Temperatur für welche Art von Raum gut
sei. Die sehe ich eher kritisch. Temperaturen unter 18 Grad für ein Schlafzimmer
bergen das Risiko der Schimmelbildung. Da sollte dann auf jeden
Fall ein Hygrometer genutzt werden, um die Luftfeuchtigkeit im Blick zu
behalten. Für andere Räume reichen denke ich Temperaturen von 20 (bis
maximal 21) Grad. Nur das Bad sieht bei mir zeitweise Temperaturen über
20 Grad.
● Im Bad drehe ich die Heizung hoch kurz bevor ich unter die Dusche gehe.
Die warme Luft macht es angenehm, ohne dass die eigentliche Temperatur
allzu hoch sein muss.
● In meinem Arbeitszimmer drehe ich den Thermostat schrittweise hoch. So
habe ich immer wieder warme Luft, die es ausreichend angenehm macht.
So steigt die Temperatur dann schrittweise von 18 Grad auf gut 19 Grad.
Den Rest erledigen warme Kleidung und für meine kalten Hände die guten
alten Pulswärmer. Vielleicht probieren Sie es einfach mal aus. Bei mir geht
es so und es spart Geld und auch noch CO2 fürs Klima.
● Der Körper gewöhnt sich übrigens an die etwas kühleren Temperaturen.
Das hat bei mir so ein bis zwei Wochen gedauert und dann war ich froh, es
probiert zu haben.
● Eine einfache und kostengünstige Art, Heizenergie zu sparen: Dich ten Sie
Fenster und Türen ab. Für Türunterkanten gibt es bewegliche Dichtprofile
oder Bürstendichtungen, für Fenster und Türen, die nicht gut schließen
elastische Dichtungsbänder. (So Sachen gibt es im Baumarkt und oft auch
in den “Ein-Euro-Läden”.)
● Sind meine Fenster noch dicht? Ein einfacher Test zeigt es Ihnen: Klemmen
Sie ein Blatt Papier zwischen Fenster und Rahmen fest. Wenn Sie es
bei geschlossenem Fenster wieder herausziehen können, ist ihr Fenster
nicht mehr dicht genug.
● Im Winter die Rollläden oder wenigstens Jalousien runter zu machen hält
etwas Wärme im Raum.
● Natürlich braucht es ausreichend warme Temperaturen ja auch nur dann,
wenn Sie zu Hause sind. Bevor Sie das Haus oder die Wohnung für mehrere
Stunden verlassen, Thermostate (etwas) runter drehen.
● Die Türen von beheizten zu unbeheizten Räumen sollten Sie möglichst immer
schließen. Die Wärme soll ja i.d.R. im Zimmer sein.
● Experten empfehlen mehrmaliges kurzes Stoßlüften am Tag. Durch dauergekippte
Fenster kühlen die Wände aus und es entsteht leichter Schimmel,
v.a. im Bereich der Fenster. Öffnen Sie also die Fenster lieber für ein paar
Minuten komplett. Das bringt frische Luft in die Räume, schafft überschüssige
Luftfeuchtigkeit raus und Sie vergeuden keine Energie. (S.o. bei Hygrometer.)
Feuchte Luft lässt sich übrigens schlechter heizen, es braucht
dann mehr Energie, sie auf Temperatur zu bekommen.
● Im Bad habe ich eine Eieruhr, damit ich nicht vergesse, das Fenster auch
wieder zu schließen.

Die Heizkörper:
● Entlüften Sie die Heizkörper zu Beginn der Heizperiode. (Die entsprechenden
“Schlüssel” gibt es in Baumärkten und oft auch in den “Ein-Euro-Läden”.)
● Stellen oder hängen Sie die Heizkörper nicht zu. Die warme Luft sollte ungehindert
zirkulieren können.
● Zwischen Wand und Heizkörper kann man Aluminium anbringen um die
Wärme in den Raum zu reflektieren. Solche vorbereiteten Folien gibt es im
Baumarkt. Alternativ kann man auch im “Ein-Euro-Laden” die „Dinger“
kaufen, mit denen Autoscheiben im Winter zugedeckt werden.
● Für die Thermostate an den Heizungen gibt es auch die programmierbare
Variante. In der Küche und / oder dem Bad vielleicht eine Überlegung wert.
Für Menschen, die Schicht arbeiten, für „Morgens-Duscher“ und sicher
auch noch für andere.
● Für offenliegende Heizungsrohre gibt es im Baumarkt für wenig Geld geeignete
Materialien zum isolieren. Die Wärme soll ja möglichst ohne Verluste
zu den Heizkörpern.

Warmes Wasser:
● Die Wasserhähne an Waschbecken, in der Dusche und in Badewannen
sind i.d.R. solche mit einem einzelnen Hebel. Nur wenn der Hebel nach
ganz rechts (bei fehlerhafter Montage ganz links) zeigt, wird kein warmes
Wasser zugemischt. Die meisten Menschen stellen diesen Hebel aber in
die Mitte. Sieht vielleicht besser aus, verbraucht aber unnötig warmes
Wasser.
● Für Wasserhähne gibt es Wasserspareinsätze (auch Wasser zu sparen ist
sinnvoll und spart Geld) und für die Dusche gibt es Wassersparduschköpfe.
● Baden ist schön, verbraucht aber leider viel zu viel Wasser und Energie.
● Nach dem Duschen den Seifenschaum von der Wand abspülen ist sinnvoll.
Früher habe ich den Hebel so gelassen, wie er war. Jetzt stelle ich ihn auf
ganz kalt.
● Zum Zähneputzen das Wasser bitte nicht laufen lassen. Der gute alte
Zahnputzbecher war und ist eine gute Idee.
Noch eine Bitte: Wenn Ihnen dieses Dokument gefällt, verbreiten Sie es. Und
für Rückmeldungen haben wir unser Kontaktformular auf unserer Website: klimainitiative-
linden.de
Zusammengestellt von Maren Reinecke (Klimainitiative Linden e.V.)

Energiespartipps – Strom

Strom wird immer teurer. Für viele ist er kaum noch bezahlbar. Aber wir
können etwas tun! Wir können uns schlau machen und wer erst einmal
weiß wie es geht, kann mit einfachen Änderungen und mit einfachen
Mitteln schon einiges erreichen. Die Tipps hier sollen dabei helfen. Ich
bin sicher, dass jeder darin etwas finden kann, das hilft Strom und damit
Geld zu sparen.

Mit Gedanken und Erfahrungen von Maren Reinecke
Viel Erfolg beim Energiesparen!

1) Stromfresser entlarven
Wissen Sie wie viel Strom ihre Geräte verbrauchen? Meistens wissen wir das
nicht. Es steht leider oft auch nicht in den Bedienungsanleitungen. Zum Glück
gibt es aber Strommessgeräte, die man ausleihen kann. Das verschafft einen
Überblick. So stellt sich dann manch ein altes Gerät als echter „Stromfresser“
heraus.
Messen lohnt sich! Meine Mini-Stereoanlage hat sich so vor vielen Jahren als
„Stand-by Stromfresser“ entlarvt (16 Watt im Stand-by – das sind 140 Kwh im
Jahr!). Die habe ich natürlich umgehend vom Netz getrennt und nur noch eingeschaltet,
wenn ich Musik hören wollte.
Hinweis:
Ein Strommessgerät kann für 7 Tage kostenfrei beim Klimaschutzmanager der
Stadt Linden ausgeliehen werden. Diesen Service bieten auch die meisten Netzbetreiber
an, wie die Stadtwerke Gießen oder die OVAG. Und für alle, die nicht in
unserer Gegend wohnen und diese Tipps lesen: fragen Sie im Rathaus ihrer
Stadt oder Gemeinde nach.
Eine einfache Faustregel:
Ein Lämpchen das 1 Watt verbraucht, 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr
brennt, verbraucht im Jahr 1 Watt mal 24 mal 365 (1x24x365 = 8760) 8760
Watt. Geteilt durch 1000 erhalten Sie die Zahl für die Kilowattstunden: 8,76
KWh. Das wären bei einem Preis von 35 Cent pro KWh 3,07 Euro, bei 40 Cent
3,50 Euro. (Keine Angst – mehr Mathe kommt nicht.)
Sie können also als grobe Faustregel rechnen 1 Watt Dauerbetrieb kosten
3,50 Euro für Strom im Jahr!
(Laut einer Nachricht auf tagesschau.de vom 05.08.20221 hat der Strom im Juli durchschnittlich
37,3 Cent und im August rund 42 Cent pro Kilowattstunde gekostet.)
2) Wie liege ich im Vergleich?
Wenn Sie wissen wollen, ob Sie eher viel oder wenig Strom verbrauchen, können
Sie das über den Vergleichsrechner erfahren. Schauen Sie in Ihrer letzten Stromabrechnung
nach dem Jahresverbrauch. Dann geben Sie den Wert im Vergleichs –
rechner2 auf der Website “ganz-einfach-energiesparen.de” ein. Und? Wie liegen
Sie im Vergleich? Haben Sie gut abgeschnitten, dann motivieren Sie doch einfach
andere es Ihnen nachzutun. Je schlechter Sie aber abgeschnitten haben,
umso größer ist Ihr Einsparpotential – sehen Sie es einfach mal so.
Mit Naturstrom sparen Sie zwar kein Geld, aber Sie reduzieren Ihren CO2-Fußabdruck
und leben etwas weniger Klimaschädlich. (Dieser Hinweis sei mir als Mitglied
der Klimainitiative an dieser Stelle erlaubt.)
3) So können wir Strom sparen
Natürlich ist die “Sortierung” hier nicht für jeden Haushalt stimmig. Aber ich ha –
be versucht, die Geräte in etwa nach ihrem Stromverbrauch zu sortieren und danach,
wo Möglichkeiten bestehen, etwas zu ändern. Und natürlich ist nicht jeder
Tipp für jeden umsetzbar. Schauen Sie was für Sie denkbar und machbar ist.
Der Router
Router gehören zu den Geräten, die in den meisten Haushalten 24 Stunden am
Tag 365 Tage im Jahr laufen. Aber brauchen wir sie wirklich rund um die Uhr?
Was verbraucht ein Router?
● Nutzen Sie einen halbwegs aktuellen DSL-Router mit einem Stromverbrauch
von 8 Watt verbrauchen Sie im Jahr 70 Kwh, das macht bei 40 Cent
für die KWh Kosten von 28 Euro im Jahr.
1 Nachricht auf tagesschau.de vom 05.08.2022: “Preiserhöhung bei EnBW – Fast ein Drittel
mehr für den Strom” – https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/enbw-eeg-umlagestrompreis-
enbw-corona-ukraine-inflation-preiserhoehung-101.html
2 Der Vergleichsrechner zum Stromsparen auf der Website: www.ganz-einfach-energiesparen.-
de/energiesparen/vergleichsrechner-stromverbrauch-im-haushalt
● Haben Sie z.B. das moderne Gerät von Vodafone, dann verbraucht das 16
Watt, also 140 Kwh in Jahr. Bei 40 Cent Stromkosten von 56 Euro.
● Haben Sie einen älteren Router von Vodafone, dann könnte es sein, dass
Sie das Modell haben, das im Internet mit 24 Watt angegeben ist – 210
KWh mal 40 Cent ergeben 84 Euro im Jahr – 7 Euro im Monat!
● Zum Vergleich: ein energieeffizienter mittelgroßer Kühlschrank (keine
Kühl-Gefrierkombination) der (früheren) Klasse A+++ verbraucht im Jahr
etwa 100 KWh! (Mittlerweile sind die Energieklassen ja neu gemacht worden.)
Was können Sie tun?
➢ Brauchen Sie das Gerät rund um die Uhr, weil Sie per Festnetztelefon zu
jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar sein müssen, dann muss das so
sein.
➢ In allen anderen Fällen kann es sinnvoll sein, das Gerät nur zu den Zeiten
laufen zu lassen, wo Sie über das Festnetz telefonisch erreichbar sein
müssen. Bei den meisten können die wirklich wichtigen Anrufe ja auch
über das Mobiltelefon kommen.
➢ Müssen Sie überhaupt nicht über Festnetztelefon erreichbar sein, reicht
es, wenn Sie den Router nur einschalten, wenn Sie den Internetzugang
brauchen.
➢ Schon das Ausschalten über Nacht für 8 Stunden, reduziert den Stromverbrauch
und damit die Stromkosten um ein Drittel. Statt 28 Euro 18,67 Euro
(9,33 Euro gespart); statt 84 Euro 56 Euro (28 Euro gespart)
➢ Bei manchen modernen Routern lässt sich die Abschaltung auch programmieren.
Aber passen Sie auf, dass der „Stand-by Verbrauch“ nicht zu hoch
ist. Manche schalten lediglich das WLAN ab und das spart nicht viel. Da
kann eine Zeitschaltuhr eine gute Idee sein.
Der Kühlschrank:
Er ist einer der größten Stromfresser im Haushalt, denn er läuft rund um die Uhr,
365 Tage im Jahr und kann anders als ein Router nicht abgestellt werden.
● Achten Sie auf die Betriebstemperatur. Jedes Grad kühler erhöht den Energieverbrauch.
Optimal sind Temperaturen zwischen 6 und 8 Grad. Ein
Thermometer liefert die nötige Information. 2 Grad kühler bedeuten übrigens
etwa 12 Prozent mehr Stromverbrauch.
● Aus einem gut gefüllten Kühlschrank (nicht übervoll!) entweicht weniger
kalte Luft beim Öffnen. Ist der Kühlschrank halb leer, entweicht mehr kalte
Luft und die einströmende warme Luft muss dann gekühlt werden. Sinnvoll
ist es auch den Kühlschrank immer nur kurz zu öffnen. Ist Ihr Kühlschrank
öfter halb leer, könnte er möglicherweise zu groß sein.
● “Ordnung ist das halbe Leben” – ein blöder Spruch, aber wer weiß, wo im
Kühlschrank was ist, kann es schneller rausholen. Das erspart nerviges
Suchen und die Tür steht nicht unnötig lange offen.
● Auch sinnvoll – nur abgekühlte Speisen in den Kühlschrank stellen.
● Produkte wieder auftauen? Im Kühlschrank dauert es zwar länger, aber die
Kälte, die sie an das Innere abgeben muss der Kühlschrank nicht produzieren.
● Tauen Sie das Gerät außerdem regelmäßig ab . Denn ein vereistest Gerät
verbraucht mehr Strom. Kühlschränke haben zwar oft entsprechende Vorkehrungen
und machen das von alleine, Gefrierschränke haben so etwas
aber leider oft noch nicht. (Nur die ganz großen und teuren…)
● Der Standort : Ein Kühlschrank sollte am besten auch kühl stehen, also
nicht direkt neben dem Herd, der Waschmaschine oder der Geschirrspülmaschine.
Und nach hinten braucht der Kühlschrank Platz, damit die warme
Luft, die er dort produziert “weg kann”. Und auch wenn man da nicht
gut hinkommt, die Kühlrippen (sind auf der Rückseite) möglichst staubfrei
halten.
● Irgendwann fangen die Türdichtungen an spröde und trocken zu werden.
Sie schließen dann nicht mehr so gut und warme Luft dringt ein, bzw. kalte
Luft geht unnötig raus. Ein Tipp aus der Kategorie “Was Oma schon wusste”
ein Lippenpflegestift macht die Türdichtung wieder etwas geschmeidiger
und die Tür schließt wieder besser. Und natürlich ist es sinnvoll, dass
die Dichtungen sauber gehalten werden.
Backen und Kochen
● Ob Tiefkühlpizza, Auflauf oder Kuchen: Nutzen Sie beim Ofen die Umluft
statt Ober- und Unterhitze. So kommen Sie für das gleiche Ergebnis mit
weniger Energie aus. Brötchen lassen sich auch auf dem Brötchenaufsatz
auf dem Toaster aufbacken, das spart Strom.
● In der Regel können Sie bei Umluft auch auf das Vorheizen verzichten.
● Beim Kochen sparen Sie, wenn sie den passenden Deckel verwenden übrigens
richtig Energie. Und natürlich ist es sinnvoll Töpfe immer auf die Platte
zu stellen, die von der Größe passt. Ein kleiner Topf auf einer großen
Platte wäre Verschwendung. Wenn Sie den Herd dann noch rechtzeitig zurück
oder sogar ausschalten, profitieren Sie auch noch von der Restwär –
me, ohne Strom zu verbrauchen.
● Ein Schnellkochtopf spart noch mehr Energie und dazu auch noch Zeit.
● Sie kochen das Wasser für Ihren Tee oder Kaffee im Topf? Ein Wasserko –
cher ist effektiver, was den Energieverbrauch betrifft. Allerdings nur dann,
wenn Sie nicht mehr Wasser erhitzen als Sie brau chen . Eine Skala außen
am Wasserkocher ist da sehr hilfreich. Übrigens: Wenn ein Wasserkocher
täglich 10 Sekunden länger läuft als nötig, macht das bei einer Leistungs-
aufnahme von 2000 Watt einen unnötigen Stromverbrauch von 2Kwh im
Jahr.
● Essen Sie gerne und oft Eier? Dann könnte ein Eierkocher eine gute Idee
sein. Der erhitzt nur eine kleine Menge Wasser und arbeitet v.a. mit dem
Dampf.
● Die beliebten Kaffeepad-Maschinen haben z.T. ( wie einige von Senseo) die
“Unart” sofort nach dem eine Tasse aufgebrüht wurde, das Wasser für die
nächste Tasse aufzuheizen, obwohl man ja nur eine haben will. Daneben
stehen bleiben und sofort ausschalten spart Strom und Geld.
● Wer Kaffee mit der Kaffeemaschine quasi auf Vorrat macht, füllt den Kaffee
am besten in eine Thermoskanne um. Die Heizplatte der Kaffeemaschine
verbraucht nicht nur ohne Ende Strom, der Kaffee wird nach meiner
Erfahrung dort auch bitterer als in der Thermoskanne.
Waschmaschine und Geschirrspülmaschine
Waschmaschine und Geschirrspülmaschine sind praktische Helfer in (fast) jedem
Haushalt. Es lohnt sich aber die Geräte richtig voll zu laden. Denn halbleer verbrauchen
sie genau so viel Strom. Das wäre verschenktes Geld. Verzichten Sie
beim Wäschewaschen auf hohe Waschtemperaturen und waschen Sie möglichst
im Schonwaschgang. Auch auf die Vorwäsche kann man fast immer verzichten –
außer vielleicht bei sehr verdreckter Berufskleidung.
Manche Kleidungsstücke, wie Pullover, Hosen und Jacken kann man auch auslüften
lassen, dann braucht man sie gar nicht so oft zu waschen.
Aber: bei allen Sparbemühungen – mindestens einmal im Monat mit 60 Grad waschen,
damit die Waschmaschine nicht verkeimt. So die klare Aussage von Hygienikern.
Wer aus gesundheitlichen Gründen ein Desinfektionsmittel zur Wäsche
geben muss, kann sich an den Hinweisen auf dem Produkt orientieren.
Wäschetrockner
Nutzen Sie einen Wäschetrockner nur in Ausnahmefällen. Der gute alte Wäscheständer
oder die Wäscheleine tun es i.d.R. auch. Wenn es aber gar nicht ohne
Wäschetrockner geht, dann sind Geräte mit “Wärmepumpen-Technologie” wegen
des „niedrigen“ Stromverbrauchs zu empfehlen. Und wenn die Wäsche anschließend
in den Trockner muss, dann vorher mit möglichst hoher Umdrehungszahl
schleudern.
Staubsauger
Ältere Staubsauger verbrauchen gerne mal 2000 Watt, moderne z.T. nur 600.
Bei einer halben Stunde in der Woche macht das 700 Watt Unterschied. Also gut
36 Kwh im Jahr (bei 40 Cent fast 15 Euro). Moderne Staubsauger sind i.d.R. auch
nicht ganz so laut und oft mit besseren Filtern ausgestattet. Ein Neukauf könnte
also möglicherweise eine Idee sein.
So oder so ist eine gute „Vorbereitung“ sinnvoll, dann kann zügig und damit
möglichst kurz gesaugt werden. Mit laufendem Staubsauger Dinge aus dem
Weg zu räumen ist doch auch lästig und geht außerdem auf den Rücken, zumindest
bei mir.
Bildschirme – Fernseher und PCs
● Laptops verbrauchen i.d.R weniger Strom als Desktoprechner
● Ein Laptop muss auch nicht dauerhaft am Netz hängen. Der Akku freut
sich, wenn er nicht ständig auf 100% aufgeladen (ich nenne es “vollgeprügelt”)
wird. Für Akkus sind Ladestände zwischen 30 und 70 Prozent optimal.
20 – 80 Prozent sind auch noch ok und werden oft empfohlen, weil es
praktikabler ist. Auf diese Weise sparen Sie Strom und verlängern auch
noch die Lebensdauer ihres Laptopakkus.
● Bildschirmschoner waren zu Zeiten als Röhrenbildschirme eingesetzt wurden,
also in der “digitalen Steinzeit” sinnvoll. Heute sind sie Stromverschwender!
Lassen Sie für kurze (!) Zeit den Rechner in den Bereitschaftszustand
gehen. Bei längeren Pausen empfiehlt sich nach meiner Einschätzung
das Ausschalten, da es nicht nur Strom spart, sondern auch die Stabilität
des Betriebssystems verbessert.
● Bildschirme – ob der TV, der Laptop oder der separate Bildschirm für den
Desktoprechner – verbrauchen umso mehr Strom, je heller sie eingestellt
sind. Die Helligkeit etwas runterregeln schont die Augen, den Geldbeutel
und freut Natur und Klima. Bei manchen Fernsehern gibt es auch die Möglichkeit
im Menü, die Helligkeit des Bildschirms an die Umgebungshelligkeit
anzupassen (Manchmal ECO-Modus genannt). Im Bereich Computer
können sogenannte “dunkle themes” nicht nur schön sein sondern auch
beim Sparen helfen. Weiße Schrift auf dunkelgrauem Untergrund mag
zwar erst einmal ungewohnt sein, ist aber „für die Augen“ sehr viel schonender
und nicht so anstrengend.
Stand-by – praktisch aber teuer
● Elektrogeräte, die im Stand-by-Betrieb laufen, sind immer einsatzbereit.
Das ist vielleicht praktisch, die Geräte verbrauchen so aber auch Strom
wenn sie gar nicht genutzt werden. Und das kann teuer werden! (Nach Angaben
der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online macht der
Stand-by-Verbrauch in deutschen Haushalten etwa 8 Prozent des Stromverbrauchs
aus.)
● Empfehlenswert ist eine Steckdosenleiste mit Fußknopf / Schalter. So
nimmt man einfach und bequem mehrere Geräte auf einmal vom Netz. Es
lohnt sich. So ein Schalter ist bequem, noch mehr Geld sparen Sie, wenn
Sie eine einfache Steckdosenleisten nehmen und den Stecker aus der
Wand ziehen. Die Schalter gehen meiner Erfahrung nach einfach zu
schnell kaputt…
● Geräte, die nur selten genutzt werden, wie bspw. Blu-ray oder DVD-Player
oder vielleicht eine Hi-Fi-Anlage kann man auch ganz vom Strom trennen
und nur “einstöpseln” wenn sie gebraucht werden.
● Wussten Sie, dass auch Ladegeräte weiter Strom ziehen, wenn kein Handy
oder Tablet angeschlossen ist? Also raus aus der Steckdose.

Das Thema Licht
Verabschieden Sie sich von der “guten alten” Glühlampe. Nur 5 Prozent der eingesetzten
Energie werden zu Licht. Der Rest verpufft ungenutzt. Schlimmer
noch – im Sommer heizen Glühlampen Ihre Wohnung unnötig auf… LED- und
Energiesparlampen sind in der Anschaffung zwar teurer, aber die Investition
lohnt sich. Denn sie halten nicht nur sehr viel länger, sie verbrauchen auch sehr
viel weniger Strom, etwa 80 Prozent weniger bei den „alten Energiesparlampen“,
bis zu 90 Prozent bei LED-Lampen. Allerdings müssen sowohl die klassischen
Energiesparlampen wegen ihres Gehalts an Quecksilber als auch die LEDLampen
fachgerecht entsorgt werden. (Wertstoffhof)
Wenn Sie die Lampen hin und wieder vom Strom trennen und dann reinigen,
bleiben sie auch schön hell.
„Ja, aber diese Lampen haben doch so ein hässliches Licht…“ Mit der richtigen
Farbtemperatur und einem guten Farbwiedergabeindex ausgestattet stimmt das
so nicht mehr.
Was das ist, die Farbtemperatur und der Farbwiedergabeindex (RA) erfahren Sie
bei der Stiftung Warentest. Die haben LED-Lampen getestet. Die ausführlichen
Informationen und einen kostenlosen Download finden Sie hier.3
Soviel vorweg: bei LED-Lampen kann man leider nicht auf die Markenhersteller
bauen, was sich gerne auch daran zeigt, dass die den Farbwiedergabeindex
nicht angeben – der ist nämlich i.d.R. nicht gut genug 😉
In weniger genutzten Bereichen kann es sinnvoll sein, Bewegungsmelder zu installieren.
Ein sehr schwieriges, weil emotionales Thema ist die „Weihnachtsbeleuchtung“.
Aber an diesem Beispiel zeigt sich finde ich sehr gut eine entscheidende Frage.
„Was ist wirklich wichtig?“ Wenn Strom produziert werden muss und das mal
mehr (Kohle und Gas) und mal nicht ganz so sehr (die „Regenarativen“) die Umwelt
und das Klima belastet, welchen Strom will ich verbrauchen und wo kann
ich sagen, brauch ich nicht?“ Die Antwort kann nur jeder für sich selber geben.
Mir ist bewusst, dass mein Stromverbrauch die Umwelt und das Klima belasten.
Beides ist mir wichtig – aus ganz egoistischen Gründen – ich werde ja voraussichtlich
noch 20 Jahre leben. Deshalb fällt es mir aber auch leichter, das ein
oder andere nicht zu tun. Doch, wie sagt man in Hessen? Das ist „jedem sei
Sach“.
3 Informationen der Stiftung Warentest zum Thema LED-Lampen mit kostenlosen Downloadmöglichkeiten:
https://www.test.de/Lampen-im-Test-4436814-0/

Zum Schluss noch ein paar allgemeine Tipps
● Kaufen Sie möglichst Geräte mit der bestmöglichen Energieeffizienzklasse.
Das ist erst mal teurer, rechnet sich aber im Laufe der Jahre. Sinnvoll
ist es auch, Geräte nur so groß zu kaufen (Bsp. Kühlschrank), dass es dem
tatsächlichen persönlichen Bedarf entspricht.
● „Kleinvieh macht auch Mist“! Bei manchen Tipps werden Sie gedacht haben,
die paar Kilowattstunden sind doch egal. Aber es „läppert und lohnt
sich“ auch bei diesen kleinen Einsparmöglichkeiten bewusst hinzuschauen.
● Die Energiesparhotline der Landesenergie Agentur Hessen4 ist kostenlos
unter 0611 – 95017 8989 montags bis freitags von 09.00 bis 17.00 Uhr,
donnerstags bis 20.00 zu erreichen.
● Die OVAG hat auf Ihrer Website eine Seite mit Energiespartipps – Strom
und Heizen5 – da ist sehr viel Hilfreiches dabei. Diese Tipps finden Sie auch
in der Broschüre6
● Von der Verbraucherzentrale gibt es eine Broschüre zum Energiespa –
ren – sie ist in fünf Sprachen verfügbar. Das macht sie empfehlenswert.
Und eine Bitte
Verbreiten Sie dieses Dokument wenn es Ihnen gefällt so oft und an so viele
Menschen, wie Sie können. Und falls Sie Rückmeldungen haben schreiben sie
uns über unser Kontaktformular auf unserer Website: klimainitiative-linden.de
Zusammengestellt von Maren Reinecke (Klimainitiative Linden e.V.)
4 Die Landesenergie Agentur Hessen hat eine Energiespar-Hotline. Die finden Sie auf der Startseite
von: https://www.lea-hessen.de/
5 Energiespartipps von der OVAG auch auf der Website unter https://www.ovag.de/privatkunden/
produkte/energieberater/energiespartipps.html
6 Die Broschüre der OVAG (3.2 MiB) zum direkten Download: https://www.ovag.de/privatkunden/
produkte/energieberater/energiespartipps.html?file=files/oe/downloads/flyer/energiespartipps_
202106.pdf&cid=961
7 Die Broschüre der Verbraucherzentrale gibt es unter: https://www.verbraucherzentrale.
de/fluechtlingshilfe/broschueren-zum-download-energie-sparen-im-haushalt