Klimatag 2024

Pressemitteilung

Fünfter Klima-Tag in Linden am 30.06.2024

In Linden findet am Sonntag, den 30.06.2024 von 11 – 15 Uhr in der Frankfurter Straße , Ecke Hüttenberger Straße der fünfte Klima-Tag der Klimainitiative Linden statt.

„Achtung Frankfurter Straße gesperrt!“ titelte die Info für die Anwohner. „Aber nur für einen Tag“.

Das Programm des Klima-Tages ist wieder vielfältig. Nach einem Gottesdienst um 11.00 Uhr mit Pfarrer Axel Zeiler-Held und dem Kinderchor der Kirchengemeinde „KiChoLi“ bietet der Tag themenbezogene Informationsmöglichkeiten wie beispielsweise eine Videoinstallation der Scientists For Future im „Scholteste Keller“, Stände von NABU, „Omas gegen Rechts“, Amnestie International, den Grünen und der SPD. Ein besonderes Event ist die Idee, ein Minigolf-Turnier auf der Straße durchzuführen, die Teerdecke weist dazu ausreichend Löcher auf.

Die Klimainitiative informiert über den schon vor Jahren vorgelegten Verkehrswendeplan. Es handelt sich dabei um ein öffentlich entwickeltes und in Teilen auch schon mit Hessen mobil und Vertretern der Stadt Linden diskutiertes Verkehrskonzept mit Ideen und Vorschlägen, wie zu einem guten und integrierten Miteinander verschiedener Verkehrsformen kommen kann. Im Plan wird auch für die Einrichtung von Fahrradstraßen geworben. „So wissen nur wenige, dass in einer Fahrradstraße Fahrräder Vorrang haben, aber auch Autos die Straße unter Einhaltung bestimmter Regeln nutzen dürfen.“ Sagt dazu das Vorstandsmitglied der Klimainitiative Dr. Barbara Ibe. Auch das neueste Projekt der Klimainitiative, die „Saisongärten“ werden vorgestellt.

Die Stadt Linden wird durch ihren Klimaschutzmanager vertreten sein. Im Rahmen der Aktion „Handys für Hummeln, Bienen & Co“ werden gebrauchte Handys gesammelt. Also bringen Sie gerne alle alten Handys aus ihrem Haushalt mit. Ihre alten Handys werden aufgearbeitet und über eine Plattform verkauft. Der Erlös fließt in den NABU-Insektenschutzfonds. Ist ein Wiederverwenden nicht möglich, werden die Handys an zertifizierte Unternehmen weitergegeben, wo sie fachgerecht recycelt werden. Wichtig: Bitte löschen Sie vorab Ihre persönlichen Daten. Falls das nicht möglich ist, hilft der Klimaschutzmanager Ihnen gerne dabei. Die Stadt leistet mit dieser Aktion einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.

Der ADFC wird wieder mit einem Angebot zur Fahrradcodierung vor Ort sein. Wer sein Rad codieren lassen möchte, um es gegen Diebstahl zu schützen, sollte daran denken, auch den Kaufbeleg mitzubringen.

Eigentlich hofften die Verantwortlichen auf die Möglichkeit, mit Hessen Mobil über die Verkehrsprobleme in Linden, zum Beispiel auch in der Frankfurter Straße, zu sprechen. Doch auf die Anfragen gab es keine Reaktion. So gab es dann doch wieder die Einladung an die Vertreter:innen der Fraktionen des Stadtparlaments, im Rahmen des Polittalks mit den Bürger:innen ins Gespräch zu kommen. In diesem Jahr wird es so sein, dass die Anwesenden auf einer Tafel Fragen an die Politiker:innen notieren können, die dann im Polittalk beantwortet werden.

Es wird auch wieder die schon bekannten und beliebten Musik- und Tanzbeiträge geben, auch Angebote für Kinder sind geplant, und natürlich wird auch für Getränke (durch den NABU), Essen (durch die auch schon bei den letzten Klimatagen engagierten Ukrainer:innen) und Kaffee und Kuchen durch den Förderverein STARK e.V. gesorgt.

Die Klimainitiative lädt alle Interessierten ein, dabei zu sein und den Tag mitzugestalten. Wer sich mit eigenen Ideen oder Aktionen einbringen möchte, kann sich unter info@klimainitiative-linden.de gerne noch anmelden.

Unterschriftensammlung für ein fahrrad- und fußgängerfreundliches Linden

Wir fordern die Stadt Linden auf, die Förderung einer autofreien Mobilität und damit zusammenhängend die dafür notwendige Infrastruktur im Sinne eines lebenswerten Lindens voranzutreiben. Die Situation von unmotorisierten Verkehrsteilnehmer*innen jeden Alters sollte bei der Verkehrsplanung sehr viel stärker im Blick sein. Die Straßen gehören allen, nicht allein den Autofahrern. Wir brauchen und wollen ein fahrrad- und fußgängerfreundliches Linden!

Wer uns hierbei unterstützen möchte, kann sich die dazugehörige Unterschriftensammlung direkt hier herunterladen:

Offene Fragen zum Bebauungsplan Sudetenstraße

Klimainitiative Linden bemängelt unklare Vorgaben hinsichtlich der zu erhaltenden Grünfläche

Seit einigen Tagen liegt der Bebauungsplan Nr. 68 – „Am Bahnhof“ sowohl physisch als auch online zur Einsicht aus und wirft direkt Fragen auf, die die Klimainitiative als relevant erachtet.

So schreibt die Gießener Allgemeine zwar, dass der betreuende Architekt Felix Feldmann zusichert, dass der Grünstreifen erhalten bleibe, lediglich Totholz solle beseitigt und die Fläche in Zusammenarbeit mit einem Landschaftsarchitekten gepflegt sowie einzelne Bäume gefällt werden. Doch bereits dieser Eingriff in das bestehende Biotop widerspricht dem vereinbarten Erhalt, zumal die natürlich gewachsene Fläche durch einen „landschaftspflegenden“ Eingriff einen Großteil ihrer Funktionalität für die dort heimische Pflanzenwelt verlieren würde.

Doch auch ein Blick direkt in den Bebauungsplan lässt vermuten, dass der Bürgerwille und die Vorstellungen des Bauherrn nicht übereinstimmen.

Zum einen fehlt im Bebauungsplan der entsprechende Hinweis auf den seitens der Bürgerinitative Sudetenstraße, der Klimainitiave Linden und der Grünen geforderten, unbedingten Erhalt des Grünstreifens ohne Entfernung von Totholz, da dieses einen wertvollen Lebensraum für viele verschiedene Tierarten darstellt. Stattdessen ist der Bereich des Grüngürtels als privates Gelände eingezeichnet worden. Im Text dazu (TF – 2.4.1 + 2.6.1) ist zudem die Rede von 70% Blühwiese und 20% Bäumen, wobei auf Bäume wie Amberbaum und Ginko zurückgegriffen werden soll, welche hier nicht heimisch sind. Dies kollidiert aus Sicht der Klimainitiative Linden stark mit den öffentlich diskutierten Vorschlägen.

Zum anderen fehlen Hinweise auf den Schutz des Grünstreifens während der Bauarbeiten. Weder ist zu entnehmen, wie die oberirdischen Bereiche gesichert werden sollen, noch finden sich Hinweise auf den Schutz des Wurzelwerkes sowie die anschließende Sicherstellung von ausreichend unverschlossener Fläche, um eine natürliche Wasserversorgung des zu erhaltenden Bewuchses sicherzustellen.

Aber auch hinsichtlich des ökologischen Bauens fehlen konkrete Angaben. Revikon hatte bereits im Herbst klargestellt, dass sich das nicht rentiert und somit bestenfalls KfW 55 angedacht sei. Hier muss  aus Sicht der Klimainitiative eine deutlich höhere Energieeffizienz angestrebt werden. Zudem sollte es eine Verpflichtung zu Photovoltaik, Solarthermie und die Nutzung von Regenwasser geben.  

Zu guter Letzt darf nicht vergessen werden, dass das Freiräumen des Bahngeländes durch die Firma Stamm bereits sehr viel Natur zerstört hat. Die Natur hatte diese Fläche bisher gut zu nutzen gewusst, weshalb die sogenannten Industriebrachen bekanntermaßen als wertvolle Lebensräume angesehen werden. Welchen positiven Einfluss diese Fläche hatte – auch für das Mikroklima der Siedlung – lässt sich im Nachhinein leider nicht mehr ermitteln.

Hierbei handelt es sich nur um die vordinglichsten Punkte, die Liste der von uns bemängelten Abweichungen hinsichtlich der letzten Bürgerversammlung zu diesem Thema betreffend.

Wir als Klimainitiative Linden fordern daher Bürgermeister, Magistrat und Bauträger auf, die Pläne unter dem Gesichtspunkt der zugesicherten Erhaltung des Grünstreifens zu überprüfen sowie hinsichtlich der getroffenen Zusagen zu überarbeiten und mit den beteiligten Bürgerinitiativen einen weiteren Dialog zu suchen. Zusätzlich liegen zwischenzeitlich aktuelle Informationen den Ausbau der Bahnstrecke betreffend vor, die das geplante Projekt zur Gänze in Frage stellen. Um hier mögliche Fehlplanungen vergleichbar zum drohenden Baudesaster am Brückenbauwerk der A485 zu vermeiden, ist eine neuerliche Prüfung unabdingbar.