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Zur Fahrraddemo zu Halloween hatte die Klimainitiative Linden eingeladen.
LINDEN – Nur ein wenig gruselig ging es am Freitagnachmittag in Linden zu. Erstmals gab es eine Halloween-Fahrraddemo. Dazu hatte die Klimainitiative Linden aufgerufen, um nicht nur auf ihr Anliegen für mehr Klimaschutz, Naturschutz und ein besseres Radwegenetz in Linden aufmerksam zu machen, sondern auch den Kindern in Coronazeiten eine Möglichkeit zu bieten, sich zumindest zu kostümieren. Von der Sammlung von Süßigkeiten hatten offizielle Stellen aufgrund der Pandemie abgeraten.
Zwanzig Teilnehmer konnte Dr. Sandra Herrmann zur Stadtrundfahrt begrüßen, wobei jedoch nicht nur die Kinder, die Gelegenheit zur Kostümierung nutzten, sondern auch der ein und andere Erwachsene sich passend zum Motto gekleidet hatte. Auch konnten sich Teilnehmer noch vor dem Start passend schminken lassen.
Noch bevor es zur Zehn-Kilometer-Tour durch die Stadt ging unterstrich Herrmann in einer kurzen Ansprache, dass gerade der Verkehr in Deutschland einen sehr hohen Energiebedarf habe und dieser für eine Umstellung auf CO2-Neutralität bis 2035 erheblich verringert werden müsse. Verantwortlich für den hohen Energiebedarf sei maßgeblich der Auto- und Lkw-Verkehr. Vor diesem Hintergrund müsse eine Verkehrsvermeidung und Verlagerung, signifikant höhere CO2 Preise auf fossile Kraftstoffe und die Abschaffung der vielfältigen klimaschädlichen Subventionen im Verkehr, aber auch die Steuerbefreiung von Flugbenzin, das Diesel- wie auch das Dienstwagenprivileg angegangen werden.
„Dies bedeutet für den Personennahverkehr auch in Linden, dass der Autoverkehr bis 2035 halbiert und parallel dazu die Kapazität des öffentlichen Verkehrs verdoppelt werden muss. Zudem ist der Pkw-Bestand in Städten auf ein Drittel des heutigen Wertes zu senken und im Gegenzug ein Ausbau der Rad- und Fußinfrastruktur sowie des Nahverkehrs zu verfolgen.
Das müsse einhergehen mit Push-Faktoren wie City-Maut, Tempolimits und Reduzierung von Fahrspuren und Parkplätzen.“ Weil es in Europa um den Zustand der Natur schlecht bestellt sei, werde darüber hinaus eine Agrarwende gefordert. „In der gesamten EU sind nicht nur einzelne Artengruppen wie zum Beispiel Vögel, sondern ganze Lebensräume wie Moore, Grünland oder Wälder zunehmend gefährdet. Zu diesem alarmierenden Ergebnis kommt der kürzlich veröffentlichte Bericht zur Lage der Nation in Europa der Europäischen Umweltagentur. 80 Prozent der Lebensräume sind demnach EU-weit in einem unzureichenden oder schlechten Zustand“, unterstreicht Herrmann. Die Umweltaktivistin verweist darauf, dass Wissenschaftler als Hauptursachen für den Artenschwund „wieder und wieder die intensive Landwirtschaft benennen. Hoffnung auf eine Kehrtwende mache die sogenannte „Farm to Fork“-Strategie, die Mitte des Jahres von der EU-Kommission bekannt gegeben wurde. Diese habe das Ziel, das europäische Lebensmittelsystem gesünder und nachhaltiger zu gestalten. „Vorgesehen sind der Ausbau der ökologischen Landwirtschaft um die Reduzierung des Einsatzes von gefährlichen Pestiziden und Düngemitteln“.
Die Frage, was getan werden könne, beantwortete die Sprecherin mit dem Appell, Bio-Lebensmittel beim Erzeuger oder Direktvermarkter zu kaufen, „eine weitere Petition zeichnen und bei der nächsten Wahl das Kreuz an die richtige Stelle setzen“. Bürgermeister Jörg König hatte zu Halloween Kinder und Erwachsene in einem Aufruf der Stadt gebeten, „den Brauch von Haustür zu Haustür zu ziehen, um Süßigkeiten einzusammeln, in diesem Jahr ausfallen zu lassen“. So war die Teilnahme an der Halloween-Fahrraddemo auch für die Kinder eine tolle Gelegenhei,t sich mit ihren Kostümen zu präsentieren – und es soll sogar Süßigkeiten gegeben haben – wenn auch nur von den teilnehmenden Eltern.
Quelle: Gießener Anzeiger vom 01.11.2020 (https://www.giessener-anzeiger.de/lokales/kreis-giessen/landkreis/fahrraddemo-fur-die-umwelt-in-linden_22523974?fbclid=IwAR2JMqC3pb1oPBIeHgzsZtF1hYXWpuvfU3DIrr2SRM2KI8qcu6ITi7j8x84)